©Bea Borges
Begüm Erciyas lebt und arbeitet in Brüssel und Berlin. Während ihres Studiums der Molekularbiologie und Genetik in Ankara war sie in verschiedenen Tanzprojekten in der Türkei involviert und wurde Teil von [laboratuar], einer Forschungs- und Projektgruppe für darstellende Künste. Später studierte sie an der Salzburg Experimental Academy of Dance in Österreich. Sie war Artist-in-Residence an der Akademie Schloss Solitude, am K3-Zentrum für Choreographie Hamburg und in der Villa Kamogawa/ Goethe-Institut Kyoto. 2014 begann sie mit ihren Recherchen zu Stimme, sowie zu Einsamkeit und Intimität in performativen Settings. Daraus entstand 2016 die Performance Voicing Pieces. Im Mittelpunkt steht die eigene Stimme und das Publikum, das hier gleichzeitig Performer*in und Zuschauer*in ist. Die Performance Pillow Talk (2019) erweitert ihre Themen in Richtung künstliche Intimität und folgt weiter ihrer Suche nach neuen Theaterformaten. Beide Arbeiten touren intensiv auf internationaler Ebene. Während des Lockdowns fing Begüm an sich für die Spannung zwischen Isolation und politischer Kollektivität zu interessieren, was zu der Site-Specific- Performance Letters from Attica (2020) führte.
©Tobias Lehmann
Christina Ciupke lebt und arbeitet als Choreografin und Performerin in Berlin. Ihre Projekte entwickelt sie mit Künstler*innen aus dem Bereich Tanz und anderen Künsten. Zentrale Themen ihrer künstlerischen Praxis sind die Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper, das Verhältnis von Zuschauer*in und Performer*in und das Arbeiten in Kollaborationen. Intensive Zusammenarbeiten verbinden sie mit den Choreograf*innen Nik Haffner, Mart Kangro, Jasna L. Vinovrški und Ayşe Orhon, dem Komponisten Boris Hauf, dem Dramaturgen Igor Dobričić und dem Künstler Darko Dragičević. Indem sie immer wieder neue Ausdrucksformen aus anderen künstlerischen Disziplinen aufgreift, verwandelt und erweitert sie den performativen Handlungsspielraum des physischen Körpers und des choreografischen Prozesses. Jede ihrer zahlreichen Arbeiten ist Einladung und Herausforderung einen Raum zu kreieren, der als sensorische, assoziative und kontemplative Erfahrung weiterlebt und neue Perspektiven öffnet. 2013 erhielt Christina einen Master of Arts in Choreografie (AMCh) an der Amsterdam School of the Arts.
©Jubal Battisti
Seit 1995 ist Josep Caballero Garía professioneller Tänzer. Nach seiner Ausbildung am CNDC d'Angers (Frankreich) und an der Folkwang Hochschule in Essen hat er für
verschiedene Choregraf*innen gearbeitet. Seine eigene choreografische Forschung begann 2009, als er das Stück "The Rite of Spring" in Bezug auf geschlechtsspezifische Körperlichkeit und
Tanzbiografien untersuchte. In den Jahren 2009 bis 2013 entwickelte er eine Rite of Spring-Trilogie mit den Stücken: Ne danse pas si tu ne veux pas, No 'rait of spring und SACRES.
Seit 2015 liegt der Schwerpunkt seiner choreografischen Praxis auf der Aufhebung von Geschlechter- und Identitätskategorisierungen. Nach drei Tanzproduktionen, die sich mit diesem Themenkomplex
auseinandersetzten: T/HE/Y, YBRIDE und Solange die Nacht wirbelt, lud er Künstler*innen aus verschiedenen Bereichen ein, um das historische Erbe queerer Kulturen zu untersuchen. Daraus entstanden
die Gruppenstücke MELANCHOLÌA und WHO'S AFRAID OF RAIMUNDA.
In seiner Performancearbeit, aber auch in seinen zahlreichen Community-Projekten mit Jugendlichen und Erwachsenen in Deutschland, sucht er stets den offenen Dialog über aktuelle
gesellschaftspolitische Entwicklungen und hinterfragt die zunehmenden Rufe nach einer Rückkehr zu homogenen Gesellschaften.